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AUS ZÃœCHTERSICHT...

Unsere Abbey Emma vom Primelhof hat alle vom Zuchtverband vorgeschriebenen Gesundheitsuntersuchungen ohne Bedenken, HD = A1, ED = 0, gPRA = frei, jährliche Augenuntersuchung ohne Befund.


Die Verpaarung unserer Abbey mit dem Vater des D-Wurfs wurde von der Zuchtkommission unseres Zuchtverbandes eingeschätzt. Die Zuchtzulassung für Abbey wurde dahingehend eingeschränkt, dass eine Verpaarung nur mit einem Rüden stattfinden darf/soll, der ein vollständiges Gebiss hat. Bei Abbey fehlen beide P2.

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Die Auswahl der Welpenerwerber für unseren D-Wurf erfolgte somit auch auf der Grundlage, dass keine Zuchtambitionen mit den D'chen vorliegen sollten. Vor der Deckung wurde Abbey noch einmal von unserem Tierarzt durchgecheckt und es gab keine gesundheitlichen Bedenken gegen eine Deckung.


Eine empfohlene Herpesimpfung haben wir bei all unseren Würfen durch unseren Tierarzt nach den empfohlenen Impfschemata vornehmen lassen, so auch bei Abbey’s Wurf. Es gab keine Impfreaktion oder Auffälligkeit. Wir schränken während der Trächtigkeit unserer Hündinnen den Kontakt zu anderen Hunden ein und betreiben keinen Extremhundesport oder beeinträchtigende Ausdauersportarten. Einer Infektion, Erkrankung, äußere Einflüsse vor, während und nach der Trächtigkeit, die der Hündin oder den Welpen schaden konnten haben wir somit entgegengewirkt.

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Aus Züchtersicht....: Über uns

Unser D-Wurf, geb. am 5. Oktober 2020, wuchs im Herbst/Winter 2020 wohlbehütet erst bei uns im Wohnzimmer und später dann auch zusätzlich im großzügigen Außenbereich auf.

Ab der 4. Lebenswoche durften die Welpenfamilien endlich ihre Schätze, unter Einhaltung der Coronabestimmungen, besuchen. Züchterkollegen und unsere Familien, unsere Primelhoffamilie und Zuchtwartin trugen ebenfalls zur Sozialisierung der 7 Zwerge bei.

In der 8. Woche wurden sie bei uns gechippt und geimpft. Unser Tierarzt war sehr zufrieden mit dem Wurf und die Welpen durften nach der erfolgreichen Wurfabnahme Anfang Dezember 2020 endlich zu ihren Familien ziehen. Die ersten Wochen bekamen wir durchweg positive Rückmeldungen. Die ersten Tierarztbesuche verliefen super und alle Welpen schienen schapendoestypisch, selbstsicher und gut bei ihren Welpenfamilien angekommen zu sein.

Bis Anfang Januar 2021 erst bei Einem und wenig später bei zwei weiteren Welpen eine Augenproblematik festgestellt wurde. Wir waren total geschockt und informierten sofort die Familien der Wurfgeschwister, ob dort ähnliche Beobachtungen gemacht wurden. Was zum Glück nicht der Fall war. Zeitgleich nahmen wir Kontakt zu unserem Zuchtverband und der Deckrüdenbesitzerin auf und informierten über unseren D-Wurf.

Die erste Hündin, Lilo holten wir in der zweiten Januarwoche in Absprache mit ihrer Familie zu uns. Es folgten mehrere Termine bei Fachärzten und die einstimmige Aussage war, dass Lilo wohl eine geistige Entwicklungsstörung hat, die erst aufgrund zahlreicher neuer Einflüsse nach dem Auszug, ausgeprägt und massiv sichtbar wurde. Das erklärt auch, warum weder uns, unserem Tierarzt bei dem Impftermin bei uns, noch unserer Zuchtwartin bei der Wurfabnahme oder erfahrenen Züchterkollegen, die uns besuchten, etwas aufgefallen war.

Lt. Aussage der Ärzte könnte Lilo zwar etwa genau so alt werden wie ein „normaler“ Schapendoes, aber sie würde immer besondere Zuwendung benötigen. Trotz dieser Diagnose wollten ihrer Familie sie nicht an uns zurückgeben. Wir waren so froh und dankbar, dass sie weiterhin ein behütetes Leben bei ihrer Familie führen durfte. 

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Die zweite Hündin, Luna durfte nicht bei ihrer Familie bleiben, sondern zog kurz nach auftreten der Problematik, dass sie wohl nicht richtig sehen könne, wieder bei uns ein. Durch die Erfahrung mit Lilo konnten wir Luna dann auch einen Arztmarathon ersparen und sind direkt in der neurologische Fachklinik in Bielefeld vorstellig geworden. Leider wurde bei Luna die gleiche neurologische Entwicklungsstörung festgestellt, wie bei Lilo. Wir waren geschockt, konnten die Situation jedoch nicht ändern und beschlossen sie zu behalten und nicht der Belastung eines erneuten Orts- und Bezugspersonenwechsel auszusetzen. Dann würde Luna halt bei uns alt werden.

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Etwa zeitgleich mit Luna, wurde auch bei dem dritten Welpen, Heinz, ein „Augenproblem“ festgestellt. Seit diesem Moment standen wir im täglichen Austausch mit Heinz’s Familie. Wir konnten uns in einer gemeinsamen WhatsApp-Gruppe und telefonisch mit den Familien von Lilo und Heinz über klassische und alternative Therapien und Medikamente austauschen. Auch der Erfahrungsbericht einer Schapendoesbesitzerin, die ebenfalls einen „besonderen“ Schapendoes hatte, der etwa elf Jahre alt wurde, machte uns Hoffnung.

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In den folgenden Tagen und Wochen wurde der Wunsch von Heinz’s Familie immer lauter, dass sie sich vorstellen könne, auch Luna zu sich zu nehmen, trotz der ungewissen Zukunft, die sie schon mit einem „besonderen“ Schapendoes hatten. Wider unserer Bedenken vereinbarten wir dann einen Termin bei Heinz‘ Familie. Luna war auch mit dabei, um festzustellen, wie die beiden aufeinander reagieren würden.

Es war, als wären sie nie getrennt gewesen. Wir waren alle zu Tränen gerührt und ich warf meine Bedenken über Bord, Wurfgeschwister in eine Familie abzugeben und schon gar nicht Zwei mit einem Handicap. Es war so rührend zu sehen, wie sie aufeinander zugingen, spielten und aufblühten. Luna hatte bei Heinz offensichtlich ihr endgültiges Zuhause gefunden und sollte bleiben.

Wochen vergingen, wir tauschten uns weiterhin regelmäßig über die Entwicklung, Fort- und Rückschritte, geplante und verschobene Untersuchungen, schriftlich und telefonisch aus. Zu Lilos Familie haben wir weiterhin Kontakt.

Leider hat Heinz’s und Luna’s Familie den Kontakt zu uns abrupt im Herbst 2021 abgebrochen. Uns wurde verwehrt, an der Entwicklung weiterhin teil zu haben, was uns sehr belastet hat.

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Wie wir nun erfahren haben, sind Heinz und Luna am 4.4.24 erlöst worden. Wir können zwar nur erahnen, wie ihr Leben in den letzten zwei ein halb Jahren verlaufen ist, sind aber sicher, dass sie in der Zeit liebevoll und aufopfernd betreut wurden.


Wir haben aus der Problematik in unserem D-Wurf nie ein Geheimnis gemacht, haben bei Züchterkollegen im In- und Ausland, Schapendoesbesitzern, deutschem und dänischem Zuchtverband und anderen Rassezüchtern Rat und Hilfe gesucht. Leider lässt sich aus Spekulationen und Mutmaßungen keine Heilmittel basteln oder das Ganze ungeschehen lassen. Und wenn die Ärzte sagen, dass man eine genaue Ursache, Diagnose nur anhand einer Obduktion ermitteln kann, dann vertraue ich diesen Aussagen mehr, als Menschen, die mit gefährlichem Halbwissen und ohne jegliches Hintergrundwissen, Hetzkampagnen, Fakeinfos und Cybermobbing anzetteln oder unterstützen. 

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Wie eine liebe Welpenfamilie die Situation so treffend beschrieb:

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„Es gibt Ereignisse im Leben, die so tragisch sind, dass man einen Schuldigen braucht um damit irgendwie zurecht zu kommen. Auch wenn es mit der Realität nichts zu tun hat.“


Leider lassen sich einige Menschen durch einseitige, höchst Emotionale Darstellungen in sozialen Medien sehr stark beeinflussen. Sich einer Hetzkampagne anzuschließen, ohne zu hinterfragen und ohne sich selbst ein Bild von der Situation zu machen, scheint der heutige Zeitgeist zu sein.

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Wie traurig diese ganze Geschichte auch ist, eins hat uns das ganze gezeigt... 

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... wir haben wundervolle Familien für all unsere Welpen gefunden, die hinter uns stehen und immer ein besonderer Teil unseres Lebens sein werden.

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